Die Verbandsbeamtin und Konzernmanagerin Meta Gadesmann (1881-1962)
und die Malerin Gerty van Dyck (1887-1968)

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Meta Gadesmann, Privatarchiv

Meta Gadesmann, Privatarchiv

Meta Gadesmann als Verbandsbeamtin für weibliche kaufmännische Angestellte

Friederike Margarete Johanna Gadesmann, genannt Meta, war das zweitjüngste Kind von Minna1 und Friedrich Gadesmann, einem Schuhmachermeister. Sie wuchs in Osnabrück auf und absolvierte eine kaufmännische Lehre als Buchhalterin.2 Schon bald wurde sie in Dortmund, wohin sie mit ihrer jüngeren Schwester Anna-Maria (1884-1965), genannt Mieze, etwa 1906 oder 1907 gezogen war3, als Verbandsbeamtin4 tätig: Sie beteiligte sich am Aufbau und an der Weiterentwicklung der 1889 gegründeten Berufsorganisation „Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte“ mit Hauptsitz in Berlin (Abkürzung ab 1903: VWA).5 Der VWA bot Beratung, Information, Fortbildungskurse und kostenlose Stellenvermittlung. Bei der Neuorganisation des stetig größer werdenden Verbandes unter Einrichtung von Verwaltungsbezirken wurde Gadesmann ab spätestens 1908 – also mit etwa 27 Jahren – leitende Verbandssekretärin des westdeutschen Bezirks.6 Zudem war sie Schriftführerin der Dortmunder Ortsgruppe.7 Sie trat für den VWA öffentlich auf und entwickelte sich bald zur guten, nämlich gewandten Rednerin. In einem Bericht zu einer Versammlung des Verbandes heißt es: Meta Gadesmann „suchte in geschickter, zum Teil ironisierender Weise [sic] die gegen die Frauenarbeit im Handelsgewerbe vorgebrachten Gründe zu entkräften“.8 Auch andernorts wurde auf Gadesmanns Argumentation hingewiesen, mit der sie den Gegner*innen der Frauenarbeit trotzte. Selbstbewusst hatte sie die Behauptung vom angeblich kleineren Hirn der Frau abgewiesen: Das sei „nichts als leeres Geschwätz“.9 Ob Gadesmann die Texte der Frauenrechtsaktivistin und Medizinerin Johanna Elberskirchen (1864-1943) kannte? Bereits 1903 hatte Elberskirchen in ihrer Broschüre „Feminismus und Wissenschaft“ besonders gegen den Neurologen Paul Julius Möbius (1853-1907) und gegen dessen sexistische Hirnforschung gewettert, die sie „wissenschaftliche Pfuscherei“ nannte.10 Jedenfalls waren Elberskirchen und Gadesmann diesbezüglich offenbar einer Meinung.

Meta Gadesmann, Privatarchiv Gundi Gadesmann

Meta Gadesmann, fotografiert vermutl.
im Hamburger Atelier der Fotografin
Minya Diéz-Dührkoop (1873-1929),
Privatarchiv Gundi Gadesmann

Meta Gadesmann dürfte in dieser Zeit auch die wenige Jahre ältere Verbandskollegin Margarete Schweichler (1873-1938) näher kennengelernt haben: Schweichler war bereits seit 1905 im Verband aktiv.11 Sie arbeitete – wie Gadesmann – als Buchhalterin.12 Zudem wanderte sie gern und wurde Mitglied der Hamburger Sektion des „Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins“.13 Ihre Vorliebe für die Berge teilte Meta Gadesmann, denn 1909, vermutlich im Frühjahr, begaben sich die beiden im österreichischen Tirol zusammen auf Wandertour.14

Gadesmanns Schwester Mieze verlobte sich im Mai 191015 mit dem Schweizer Architekten Alfred Hartmann (gest. 1949), der 1909 das Stadttheater in Osnabrück gebaut hatte.16 Vermutlich siedelte das Paar schon bald in die Schweiz über, sodass der schwesterliche Haushalt in Dortmund aufgelöst wurde. Meta Gadesmann wechselte im Herbst 1910 nach Düsseldorf,17 wo sie ab etwa Oktober in der Artusstraße 1918 mit Margarete Schweichler zusammenwohnte, die Hamburg inzwischen verlassen hatte.19 1910 und 1911 hielt Gadesmann in zahlreichen Städten einen Vortrag zur „Frau als kaufmännische Angestellte“, der auch gedruckt erhältlich war und sogar eine „Aussprache“ enthielt, also die in der Regel anschließende Diskussion.20 Gadesmann forderte darin die Gleichstellung und Anerkennung von Frauen im Handelsgewerbe. Die Schrift wurde zur maßgeblichen Grundlage zahlreicher zeitgenössischer sowie auch späterer Besprechungen und Abhandlungen zum Thema. In Düsseldorf wurde Gadesmann zudem in den Vorstand des Ortsvereins der Fortschrittlichen Partei und in den Rentenausschuss der Angestelltenversicherung gewählt.21 War es die Freundinnenschaft zwischen Gadesmann und Schweichler, die die Frauen zusammen nach Düsseldorf ziehen ließ? Hatten sie sich dafür entschieden, zusammen zu leben und zusammen zu arbeiten? Im Dezember 1913 zogen Gadesmann und Schweichler22 nach Frankfurt am Main in die Kleine Höllbergstraße 9 in Eschersheim. Möglicherweise hatten die Umzüge nach Frankfurt auch taktische Gründe, denn dort war die abgespaltene Konkurrenzorganisation „Verbündete kaufmännische Vereine für weibliche Angestellte“ („Verbündete“) besonders einflussreich geworden, die – nach Auffassung des VWA – mehr die Verbundenheit mit Unternehmern (und den wenigen Unternehmerinnen) im Blick hatte als das Wohl der Angestellten. Die aktiven Frauen der einzelnen Gruppierungen der Frauenbewegung waren gut vernetzt und standen kontinuierlich in Kontakt. So fand Gadesmann nach einem Vortrag in Bonn Unterstützung bei der Dentistin Margarete Herz (1872-1947), der Vorstandsvorsitzenden der Bonner Ortsgruppe des „Preußischen Landesvereins für Frauenstimmrecht“, die den VWA u. a. gegen die Kritik der Frankfurter „Verbündeten“ verteidigte.23

Meta Gadesmann , Privatarchiv

Meta Gadesmann um 1940
(Bildausschnitt), Privatarchiv

Während des Ersten Weltkriegs schlossen sich so gut wie alle Frauenorganisationen dem „Nationalen Frauendienst“ an, der die Kriegsmaschinerie unterstützte. Auch Gadesmann. Mitten im Krieg (1916) nahm sie allerdings eine Stelle in der Verwaltung bei der „Deutschen Privat-Telefon-Gesellschaft H. Fuld & Co.“ an.24 Im ersten Jahr (mindestens bis November 1917) ihrer Neuanstellung arbeitete sie offenbar ehrenamtlich weiter für den Kaufmännischen Verband und übernahm bei der Reichsversicherungsanstalt die Funktion der Angestelltenvertreterin.25 Gleichzeitig begann sie mit dem Ausbau einer leistungsfähigen Vertriebsstruktur bei Fuld & Co. Dort stieg sie schon bald in die Geschäftsführung auf und verwaltete etliche (entstehende) Tochtergesellschaften.26 Gadesmann war als frauenemanzipatorische Netzwerkerin bekannt und setzte sich für die Berufung von Frauen in Führungspositionen ein. Sicherlich ist es daher auch ihr zu verdanken, dass beim Fuld-Konzern auch zahlreiche Frauen in der kaufmännischen Leitung tätig waren. Als langjährige (Verbands-)Freundin wurde auch Margarete Schweichler für Fuld tätig. Aber nun trennten sich die Wege der Frauen zumindest geografisch: Schweichler, die ehemalige Leiterin des VWA, ging 1917 nach Detmold, um dort als Kauffrau die Geschäftsführung einer Telefonfabrik zu übernehmen, die maßgeblich vom Frankfurter Konzern kontrolliert wurde.27

Als 1919 in Frankfurt ein „Reichsverein demokratischer Arbeiter, Beamter und Angestellter“ gegründet wurde, übernahm Meta Gadesmann das Amt der Schriftführerin.28 Dies war möglicherweise der wesentliche Schritt zu weiterer parteipolitischer Arbeit, denn sie hielt nicht nur kontinuierlich Vorträge, sondern kandidierte bei der Wahl zur Frankfurter Stadtverordnetenversammlung am 2.3.1919 auch für die neu gegründete Deutsche Demokratische Partei (DDP), bei der erstmals Frauen wählen und gewählt werden durften. Mit zehn anderen Frauen kam sie in das Stadtparlament, nahm jedoch nur bis Ende Oktober 1919 an den Sitzungen teil.29 Zum 30.12.1919 schied sie aus der Stadtverordnetenversammlung aus und widmete sich nun voll und ganz dem Unternehmen.30 Sie konnte im Verlauf der 1920er Jahre ihre Stellung dort ausbauen und dürfte als Geschäftsführerin (in der freien Wirtschaft) sehr gut verdient haben. Jedenfalls konnte sie sich Anfang 1925 die Teilnahme an einer kostspieligen Mittelmeerfahrt leisten.31 Sie wurde 1927 in einer Bonner Regionalzeitung beispielhaft als weibliches Direktionsmitglied in einem Konzern genannt.32 Zu dieser Zeit war Gadesmann in Deutschland möglicherweise „so ziemlich die einzige Frau, die an der Spitze eines Großindustriekonzerns“ stand.33 Bereits seit 1917/18 lebte Gadesmann in der Eysseneckstraße im Frankfurter Holzhausenviertel. Das angrenzende Gebäude, in dem sie selbst später auch wohnte, scheint sie gekauft zu haben (ab Adressbuch 1923).34 Inzwischen lebte auch ihre Nichte Margarete Meta Karoline Franziska, genannt Marga (1905-1987), die Tochter ihres Bruders Karl Friedrich (geb. 1876), bei ihr in Frankfurt.35 Marga heiratete im Sommer 1931 den Volkswirt Kurt Möllgaard (1902-1992), der Ende der 1920er Jahre in die Zentralverwaltung und Geschäftsleitung bei Fuld aufgenommen worden war.36 Im Januar 1932 war Meta Gadesmann zusammen mit Harry Fuld, dem Chef der Telefon-Gesellschaft, auf Geschäftsreise in Basel. Als Fuld am 26. Januar 1932 in der Schweiz verstarb, wurde Gadesmann durch dessen Testament zu einer der Vollstreckenden und ausdrücklich autorisierten Beraterin für die Erträge des Vermögens. Zusammen mit Möllgaard war sie weiterhin für die Vertriebsgesellschaften zuständig.37 Mit dem Tod von Fuld rückte sie im April 1932 auch als „Handelsfrau“ in den Verwaltungsrat der „Aktiengesellschaft für automatische Telephonie A. G.“ in Basel nach.38 Wenige Monate später berichtigte eine Meldung die Einordnung dahingehend, „dass der Beruf des neuen Verwaltungsmitgliedes Meta Gadesmann mit Direktorin bezeichnet wird“, während ihre Unterschrift dort im Herbst schon wieder gelöscht wurde.39 Dieses Vorgehen war vermutlich den notwendigen Umstrukturierungen in der Konzernspitze geschuldet, denn im November 1932 wurde sie in den Hamburger Aufsichtsrat des Unternehmens gewählt.40 Spätestens 1932 dürfte sie zudem ihre zukünftige Lebensgefährtin Gerty van Dyck kennengelernt haben.


Gerty van Dyck, Privatarchiv

Gerty van Dyck, Privatarchiv

Die Malerin Gerty van Dyck, auch: Gerti/Gertrud/e van Dyck (1887-1968)

Gertrud Isabella Dyck (gesprochen: Dück) wurde am 3. April 1887 als vermutlich drittes Kind von Helene Dyck, geborene Lewy (geb. 1857), und Hermann Dyck (geb. 1843) in Bromberg (heute Bydgoszcz, Polen) in der Provinz Posen geboren.41 Helene und Hermann, beide jüdischer Herkunft, hatten 1880 in Königsberg i. Pr. (heute Kaliningrad, Russland) geheiratet.42 Vor Tochter Gertrud kamen die Söhne Georg (1881-1916) und Walter Ernst (geb. 1886) zur Welt; die Dycks hatten demnach mindestens drei Kinder. Möglicherweise wollten die Eltern zumindest die jüngeren Kinder vor dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland schützen,43 denn sie ließen Walter und Gertrud im März 1894 am selben Tag in der evangelischen Kirche Krone an der Brahe in Bromberg taufen.44 Hermann Dyck betrieb vor Ort ein großes Sägewerk und war als Holzhändler tätig. Sein Sterbedatum ist nicht überliefert, aber es ist möglich, dass er schon kurz nach der Jahrhundertwende verstarb, denn 1902 übergab Helene Dyck die Fabrik und die damit verbundenen Geschäfte mit Eintrag ins Handelsregister an zwei Kaufleute aus Bromberg.45 Später übernahmen zwei als Vormund eingesetzte Bromberger Kaufleute die Holzhandlung für Gertruds Bruder Walter. Aber im Frühjahr musste das überregional bekannte und erfolgreiche Unternehmen endgültig Konkurs anmelden.46

Am 30. Mai 1907 vermählte sich Gertrud Dyck mit dem jüdischen Rechtsreferendar Hans Martin Egon Heymann (1882-1952), mit dem sie anschließend in der Corneliusstraße 10 in Berlin-Mitte am Kanal wohnte.47 Dort knüpfte sie in den nächsten Jahren zahlreiche Kontakte zu namhaften Künstler*innen wie Emil Nolde (1867-1956), Thea Schleusner (1879-1964), Minna Beckmann-Tube (1881-1964) und Literaten wie Björn Björnson (1859-1942) und Martin Buber (1878-1965)48 – womöglich verkehrten sie auch im „Kasino des Künstlerheims“, das sich ganz in der Nähe in der Corneliusstraße 5 befand und mindestens 1910 als Subkulturort galt. Im April 1913 musste Hans Heymann den Behörden eine männliche Totgeburt melden.49 Ob die Ehe der Trauer um das verlorene Kind nicht standhalten konnte? Am 4. August 1915 jedenfalls ließen sich Hans Heymann und Gertrud Dyck scheiden. Laut Vermerk auf der Urkunde durfte Gertrud wieder ihren Geburtsnamen Dyck annehmen.50

Gerty van Dyck, Privatarchiv Gundi Gadesmann

Gerty van Dyck, Privat-
archiv Gundi Gadesmann

Mit ihrer Mutter Helene verbrachte Dyck danach eine Zeitlang in München, in Tirol und dann in Paris, wo sie u. a. Rainer Maria Rilke (1875-1926) kennenlernte.51 Irgendwann in dieser Zeit dürfte sie sich Gerty genannt, das „van“ als künstlerischen Zusatz zu ihrem Nachnamen gesetzt und als Malerin gewirkt haben.52 In Rom knüpfte Gertrud Freundschaft mit der Soziologin und Agrarwissenschaftlerin Leonore Gräfin Lichnowski (1906-2002) und der Theaterschauspielerin Bertha Rocco (Lebensdaten unbekannt), der Ehefrau des Kulturattachés Guido Rocco (1866-1959).53 Als der königlich-italienische Generalkonsul Guiseppe Pellegrini (Lebensdaten unbekannt)54 im November 1930 namhafte Diplomaten zu einem „Ballfest“ in Berlin einlud, wurde die anwesende Gerti van Dyck als eine von den „Meistern [sic] der Porträtkunst“ in einem Zeitungsbericht erwähnt.55 Sie hatte offenbar keineswegs politische Berührungsängste mit dem italienischen Faschismus, den Benito Mussolini (1883-1945) seit 1925 als „Duce“ bestimmte.

Sie scheint in dieser Zeit zwischen Berlin und Rom zu pendeln: Die Namen von Gerty van Dyck aus Rom und Meta Gadesmann aus Frankfurt finden sich gleichzeitig im Kurhotel Elisabeth im oberösterreichischen Bad Ischl, und zwar im Mai 1932.56 Kannten sie sich bereits, oder lernten sie einander erst dort kennen? Jedenfalls lassen sich weitere biografische Angaben der beiden Frauen von nun an verbinden: Vermutlich zog Dyck vorübergehend zu Gadesmann. Im Herbst 1935 kaufte Meta Gadesmann in Rottach-Egern am Tegernsee ein Haus für Gerty und sich. Später nannten sie es ganz offiziell „Haus Gertymet“ – ein Wortspiel, das sich aus ihrer beider Rufnamen ergab.57


Gertymet, Privatarchiv

Schild in Rottach-Egern, Tegernsee:
"Privatweg! Kein Durchgang. Haus Gertymet"
Privatarchiv

Nazis im und gegen den Telefon-Konzern

Nach der Machtübergabe an Adolf Hitler und die NSDAP wurden Mitarbeitende jüdischer Herkunft beim Fuld-Konzern entlassen und die jüdischen Aktionäre des Unternehmens enteignet. Einige waren sofort bei Hitlers Machtantritt ins Ausland geflohen. Auch der (jüdische) Name verschwand: Die Aktiengesellschaft wurde 1935 endgültig umbenannt in „Telefonbau und Normalzeit AG“58 und 1937 in die Kommanditgesellschaft „Telefonbau und Normalzeit Lehner & Co. KG“ umgewandelt, nach dem neuen Chef, dem Fernmeldetechniker, Uhrmacher und Mitgründer Carl Lehner (1871-1969).59 Zum Schutz des Konzerns hatte die Gemeinschaft der Testamentsvollstreckenden sich explizit einer „deutsch-völkischen Führung“ verschrieben.60 In den Aufsichtsrat wurden zwei führende Nazis implementiert, die für die notwendige „Arisierung“ und „Gleichschaltung“ sorgen sollten. Währenddessen versuchten Gestapo und Finanzbehörden, eine Situation zu schaffen, in der die lukrative Telefongesellschaft von der Reichspost hätte geschluckt werden können: Dafür wurden immense Steuerschulden angesetzt.61 Im Hintergrund hatten Gadesmann und andere jedoch bereits heimlich damit begonnen, Gewinne des Unternehmens an den Devisenstellen und dem Finanzamt vorbei in die Schweiz zu transferieren; das Geld kam den geflohenen Mitaktionären und Vorstandsmitgliedern zugute.62 Möglicherweise aus Sicherheitsgründen war Gadesmann bereits 1936 an zwei Wohnsitzen gemeldet: in Frankfurt und in Rottach-Egern.63

Im Visier der Nazis

Anfang 1937 gelang es den NS-Behörden, den Geldtransfer aufzudecken. Meta Gadesmann wurde mit zwei anderen Aufsichtsratsmitgliedern, besonders Karl Leichthammer (1881-1955), wegen „Devisenvergehen“ angeklagt. Sie wurde am 10.4.1937 festgenommen, aber zwei Tage später wieder freigelassen.64 Am 13.4.1937 wurde sie – „auf Veranlassung von Dr. Kiessel“ – erneut verhaftet und ins Gefängnis in Frankfurt-Preungesheim gebracht.65 Ihr Frankfurter Arzt Fritz Zybell (1883-1954) erklärte sie im Juni 1937 aufgrund einer schweren Erkrankung für haftunfähig. Mit Hilfe einer hohen Bürgschaft der Dresdner Bank konnte sie, begleitet von Gerty van Dyck, die weitere Haft in einem Sanatorium am Neckar verbringen. Nach dem Krankenhausaufenthalt setzte sie durch, während der Zeit der andauernden Untersuchungshaft aus gesundheitlichen Gründen in ihrem Haus in Rottach-Egern zu wohnen, wo ihr auch wieder Dyck zur Seite stand.


Porträt Gadesmann von Ottilie W. Roederstein, Privatarchiv Gundi Gadesmann

Porträt von Meta Gadesmann, 1932,
gemalt von Ottilie W. Roederstein,
Privatarchiv Gundi Gadesmann

Zu den zahlreichen Auflagen in dieser Zeit gehörte, dass sie Kontakte melden musste, so dass Belege zu den Besuchenden erhalten sind: Neben ihren Verwandten kamen auch alte Bekannte wie die Malerin Ottilie W. Roederstein und deren Lebensgefährtin Elisabeth H. Winterhalter zu ihr nach Bayern (22.8.1937). Ebenso stattete Margarete Schweichler, die 1933 nach Pullach bei München gezogen war, ihr einen Besuch ab (24.8.1937).66 Um das Unternehmen und die Geschäftsführung in anderer Weise abzusichern, waren 1938/39 – vermutlich ohne Kenntnisse der Nazis – mehrere Industrie-Patente in Großbritannien auf den Weg gebracht worden, die auf Gadesmann und andere Mitglieder des Aufsichtsrats ausgestellt waren.67 Trotz mehrfacher Anträge auf Haftentlassung wurde die Anklage Mitte 1939 bekräftigt, und am 19.4.1940 wurde Gadesmann wegen Devisenvergehens in sechs Fällen zu einer Gesamtstrafe von vier Monaten Gefängnis und zur Zahlung von einer Million Reichsmark verurteilt. Inwieweit die Gefängnisstrafe mit der bereits verbüßten Haft verrechnet wurde, bleibt unklar.68

1941 half Gadesmann dabei, den Thyssen-Konzern zur finanziellen Unterstützung der angeschlagenen Firma „Telefonbau und Normalzeit“ zu gewinnen und damit neues Gesellschafterkapital anzuhäufen.69 Der daraufhin eingesetzte neue Geschäftsführer Friedrich Sperl wurde nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 von der Gestapo festgenommen. Er hatte mit Carl Friedrich Goerdeler (1884-1945) zusammengearbeitet, der seit 1943 vorübergehend Vorsitzender im Beirat der „Telefonbau und Normalzeit Lehner & Co.“ war. Nach dessen Verhaftung als aktiver Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime lösten die Gesellschafter die seinen Vorsitz betreffende Vereinbarung auf. Ein Teil des Aufsichtsrats, darunter Carl Lehners Schwiegersohn Ulrich Engel (1902-1986) und sein ältester Sohn Carl (auch: Karl) Ludwig Lehner (1905-1996), kollaborierte mit der Gestapo, um auch Sperl loszuwerden. Mit dem Ziel, Gadesmann und Leichthammer ebenfalls aus der Konzernleitung zu drängen, hatten Lehner und Engel sie beschuldigt, an Carl Lehner sen. vorbeiagiert zu haben. Zudem war Gadesmann von einem Aufsichtsratsmitglied politisch belastet worden: Sie verkehre nach wie vor „mit Juden“ und erwidere den Hitler-Gruß nicht.70 Wie weit im Rahmen der Verhaftungen nach dem 20. Juli 1944 eine mögliche weitere Verfolgung von Gadesmann ging, muss offenbleiben.


Gerty van Dyck und Meta Gadesmann, Privatarchiv

Gerty van Dyck und
Meta Gadesmann, Privatarchiv

Durch die Nazis getrennt

Gerty van Dyck hatte 1937/38 ihrer Freundin noch beistehen können, obwohl sie selbst stark gefährdet war: Dyck war zwar evangelisch getauft, aber jüdischer Herkunft. Ihrem Bruder Walter und dessen Ehefrau wurde im Juni 1939 öffentlich die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.71 Die Ausbürgerung folgte dem antisemitischen „Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft“ vom 14. Juli 1933 und zog die Beschlagnahmung des gesamten Vermögens nach sich. Gerty van Dyck dürfte frühzeitig das Land verlassen haben, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie kam während des Krieges bei Bekannten in Italien unter. Vermutlich um sich gegenseitig nicht in Gefahr zu bringen, brachen Dyck und Gadesmann den Kontakt zueinander ab, verloren dabei einander allerdings völlig aus den Augen.

Wiedersehen, Aufbau einer Kunstsammlung und Anerkennung in Rottach-Egern

Im September 1945 gab Dyck mit Hilfe des Roten Kreuzes von Rom aus eine Suchanzeige nach Gadesmann auf, deren Wortlaut in Teilen die enge Beziehung der Frauen sehr deutlich macht („Immer bei Dir in Gedanken. Innigste Kuesse. (…) Stets Deine Gerty“).72 Sie fanden einander wieder und kehrten nach Rottach-Egern in ihr Haus zurück. Von München aus leitete Gadesmann den Wiederaufbau des Unternehmens „Telefonbau und Normalzeit“ in die Wege.


Gerty van Dyck und Meta Gadesmann, Privatarchiv

Gerty van Dyck und
Meta Gadesmann, Privatarchiv

Als Künstlerin lernte Gerty van Dyck im Laufe ihres Lebens eine große Zahl von Kunstschaffenden kennen, deren Arbeiten sie schätzte und nicht selten auch erwarb. Zusammen mit Gadesmann legte sie eine angesehene Kunstsammlung an, die im „Haus Gertymet“ zu bestaunen war. Auch der Maler Herbert Beck (1920-2010) war oft zu Gast. Nach eigener Aussage saß er dort bei gemeinsamen Teestunden inmitten von Bildern von Edvard Munch (1863-1944), Pablo Picasso (1881-1973), Amedeo Modigliani (1884-1920) und Lovis Corinth (1858-1925).73 Durch Dyck und Gadesmann kam Beck in Kontakt mit der Künstlerin und Kunsthändlerin Hanna Bekker vom Rath (1893-1983) – das „war von Frau Gadesmann und Frau van Dyck arrangiert“.74

Gerty van Dyck, Privatarchiv Gundi Gadesmann

Gerty van Dyck, 1942
Privatarchiv Gundi Gadesmann

Gadesmann blieb dem Unternehmen in Frankfurt weiter verbunden; Dyck hatte nach dem Ersten Weltkrieg zusätzlich eine Ausbildung zur Graphologin gemacht und setzte ihre Kenntnisse für die Telefongesellschaft ein. Die immer noch vielbeschäftigten Frauen Dyck und Gadesmann hatten Hauspersonal und einen Chauffeur.75 1961 wurde Gadesmann für ihre Verdienste im Kaufmännischen Verband für weibliche Angestellte, ihren Einsatz für die Anerkennung weiblicher Berufsarbeit und ihre Leistungen als Kauffrau das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen.76 In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) gab es eine kurze anerkennende Notiz zu ihrem 80. Geburtstag.77

Bis zuletzt blieb Gadesmann Akteurin: Noch wenige Monate vor ihrem Tod versuchte sie, belastendes Material gegen den „Krebsarzt“ Dr. Josef Issels (1907-1998) zu sammeln. Er leitete seit den 1950er Jahren in unmittelbarer Nachbarschaft zu Gadesmann und Dyck in Rottach-Egern eine Klinik mit umstrittener Alternativbehandlung gegen Krebs. Für diese musste er sich schließlich vor Gericht verantworten, wurde aber freigesprochen.78


Meta-Gadesmannstraße in Rottach-Egern, Privatarchiv

Die Meta-Gadesmann-Straße
in Rottach-Egern 2023, Privatarchiv

Nach schwerer Krankheit starb Meta Gadesmann am 12. Mai 1962. Die Firma „Telefonbau und Normalzeit Lehner & Co.“ schaltete ihr zu Ehren eine Traueranzeige, in der auch darauf hingewiesen wurde, dass Gadesmann „wegen ihrer außergewöhnlichen Begabung entscheidende Aufgaben“ im Unternehmen übertragen worden waren. Auch die Familie gab eine Anzeige auf: Unter Mieze Hartmann-Gadesmann, der Schwester, stand Gerti van Dycks Name vor denen anderer Verwandter wie Marga und Kurt Möllgaard.79
Als Gadesmanns Lebensgefährtin blieb sie im „Haus Gertymet“ wohnen, bis sie 1968 ebenfalls starb.80 Sie wurde im Grab von Meta Gadesmann beigesetzt.81 Die Grabstelle wurde 2022 von der Gemeinde Rottach-Egern unter Schutz gestellt.82

In Rottach-Egern (seit den 1970er Jahren) und Frankfurt am Main (seit 2022) ist jeweils eine Straße nach Meta Gadesmann benannt.




Ingeborg Boxhammer (Bonn, März 2023; weitere Fotos ergänzt Mai 2023)



Zitiervorschlag:
Boxhammer, Ingeborg: Die Verbandsbeamtin und Konzernmanagerin Meta Gadesmann (1881-1962) und die Malerin Gerty van Dyck (1887-1968) [online]. Bonn 2023. Available from: Online-Projekt Lesbengeschichte. Boxhammer, Ingeborg/Leidinger, Christiane. URL https://www.lesbengeschichte.org/bio_gadesmann_d.html [cited DATE].





1 Minna war der Rufname, geboren als Marie Wilhelmine Henriette Pohlkotte.


2 Geburtsurkunde Nr. 1060, Rep 492, Nr. 552, Geburtsregistereintrag StA OS Nr. 1060-1881, Meldebücher der Stadt Osnabrück, Dep 3 b XVIII, Nr. 131, Niedersächsisches Landesarchiv, Stadtarchiv Osnabrück (NLA OS), 8.2.2022.


3 Sie wohnten mindestens 1909/1910 in der Bremerstraße 35 im Osten der Stadt, Stadtarchiv Dortmund, 23.3.2022.


4 Als Verbandsbeamt*innen wurden zeitgenössisch Personen bezeichnet, die innerhalb eines Berufsverbandes für bestimmte Ämter fest angestellt waren, z. B. in der Verwaltung.


5 Vgl. Geschichtsverein Informationstechnik e. V.: Vom Wunsche fernzusprechen bis zur Fernsprechzentrale. Das Telefon. Zusammengestellt von Hans Hutt, Ausg. 2, 1992, Bd. IV 1933-1945, S. 148.


6 Vgl. Dortmunder Zeitung, 11.11.1908, Morgen-Ausgabe, Erstes Blatt.


7 Vgl. Dortmunder Zeitung, 12.2.1909, Abend-Ausgabe, o. S.


8 Vgl. Echo der Gegenwart, 30.10.1908, Abend-Ausgabe, Zweites Blatt.


9 Vgl. Aachener Anzeiger, Politisches Tageblatt, 30.10.1908, S. 2.


10 Elberskirchen, Johanna: Feminismus und Wissenschaft, Leipzig-Reudnitz 1903, 2. Aufl. Zit. n. Leidinger, Christiane: Keine Tochter aus gutem Hause – Johanna Elberskirchen (1864-1943). Konstanz 2008, S. 79.


11 Vgl. V. Kongress des Deutschen Verbandes für das kaufmännische Unterrichtswesen, Wiesbaden, 5. bis 9. September 1905, (Veröffentlichungen des Deutschen Verbandes für das Kaufmännische Unterrichtswesen, Bd. 35). Leipzig 1905, S. 6.


12 Meldekarte, Seite A, 332-8, A 30, Hamburger Staatsarchiv. Herzlichen Dank für diese Information an Ulf Bollmann.


13 Vgl. 33. Jahresbericht der Sektion Hamburg des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins. Hamburg 1910, S. 20.


14 Vgl. Alpen-Verein 1910, S. 20.


15 Vgl. Journal du Jura, 24.5.1910, o. S.


16 Vgl. Der Bund, 5./6.10.1909, Abendblatt, S. 3.


17 Düsseldorfer Meldekartei 1890-1925, Film-Nr. 7-4-1-54.0000, Stadtarchiv Düsseldorf, 16.5.2017.


18 Düsseldorfer Meldekartei 1890-1925, Film-Nr. 7-4-1-54.0000, Stadtarchiv Düsseldorf, 16.5.2017.


19 Meldekarte, Seite A, 332-8, A 30, Hamburger Staatsarchiv. Herzlichen Dank für diese Information an Ulf Bollmann.


20 Gadesmann, Meta: Die Frau als kaufmännische Angestellte (Schriften des Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte e. V., 8). Berlin 1910/11.


21 Vgl. Lorentz, Ellen: Aufbruch oder Rückschritt? Arbeit, Alltag und Organisation weiblicher Angestellter in der Kaiserzeit und Weimarer Republik (Theorie und Praxis der Frauenforschung 9). Bielefeld 1988, S. 154.


22 Düsseldorfer Meldekartei 1890-1925, Film-Nr. 7-4-1-54.0000, Stadtarchiv Düsseldorf, 16.5.2017. – ISG_A.12.02_S28525, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (ISG), 23.2.2022.


23 Siehe dazu genauer Boxhammer, Ingeborg: „Herrin ihrer selbst". Zahnkunst, Wahlrecht und Vegetarismus – Margarete Herz und ihr Freundinnen-Netzwerk. Berlin, Leipzig 2019, S. 154f.


24 Vgl. HHStAW, Abt. 458/a Nr. 1313, Bl. 186.


25 Eintrag unter dieser Position im Berliner Adressbuch bereits 1915.


26 Vgl. Hutt, Informations-Technik, 1992, S. 144; 148. – HHStAW, Abt. 458/a Nr. 1313, Bl. 186.


27 Meldekarte ISG_A.12.02_S28525, ISG, 23.2.2022. – Vgl. Sunderbrink, Bärbel: Der unbekannte Teil des Wahlvolks – die Revolution 1918/19 und die Rolle der Frauen in Ostwestfalen-Lippe. In: Bischoff, Frank; Hinze, Guido; Reininghaus, Wilfried (Hg.): Aufbruch in die Demokratie. Die Revolution 1918/19 im Rheinland und in Westfalen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen NF 51). Münster 2020, S. 239-259, hier S. 247.


28 Vgl. Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt, 16.12.1918, S. 3.


29 Baumann-Spitta, Helga: Die ersten weiblichen Stadtverordneten im Frankfurt der Weimarer Republik. In: FrauenStadtGeschichte. Zum Beispiel Frankfurt am Main. Königstein i. T. 1995, S. 175-187, hier S. 179.


30 ISG, Protokolle der Stadtverordnetenversammlung 1919, Nr. 38 (28.10.1919), S. 1703; ISG, StvV: Protokolle 1919, Nr. 44 (30.12.1919), § 1542, S. 2002f. – Siehe auch den Eintrag zu Meta Gadesmann im Frankfurter Personenlexikon, https://frankfurter-personenlexikon.de/node/12640, Abruf 29.3.2023.


31 In der Anzeige für die Reise wird ihr Name in der Liste der Mitreisenden genannt: Hamburger Nachrichten, 9.1.1925, Morgen-Ausgabe, o. S.


32 Vgl. Bonner Zeitung, Beilage „Die Frau in Haus und Leben“, 25.8.1927, o. S.


33 Laengsdorff, Julia Virginia: Meta Gadesmann. In: Frauenschaffen u. Frauenleben 1930 (für 1931), Kalenderblatt zum 28.6.1931.


34 Adressbücher Frankfurt 1920, 1923, 1927, 1928, 1932.


35 Meldebücher der Stadt Osnabrück, 1870-1930 (NLA OS, Dep 3 b XVIII, Nr. 131), NLA OS), 8.2.2022.


36 Vgl. Vgl. Hutt, Informations-Technik, 1992, S. 151f.


37 Vgl. Cobabus, Norbert: Geschichte d. T & N/Telenorma und das Unternehmen in Urberach (1937-1996). Herausgegeben vom Verein für ein Forschungs-, Ausstellungs- und Dokumentationszentrum des ehemaligen Fabrikgeländes Ober-Rodener Straße in Rödermark-Urberach. Rödermark: 2. überarb. Aufl. 2011 [2006], S. 41f.


38 Schweizerisches Handelsamtsblatt, Bd. 50, Heft 79 (1932), S. 809.


39 Schweizerisches Handelsamtsblatt, Bd. 50, Heft 161 (1932), S. 1725; Schweizerisches Handelsamtsblatt, Heft 210, (1932), S. 2123.


40 Vgl. Deutscher Reichsanzeiger, 28.11.1932, S. 7.


41 Isabella war der Name der Großmutter mütterlicherseits, die sich Bella nannte: Isa(bella) Lurie (ca. 1822-1886), Geburtsurkunde von Helene Lewy, Nr. 349, Memel, 1857; nachträglich ausgestellt 19.8.1880. Als Gerty Isabella van Dyck stand Gertrud Dyck im Amtlichen Fernsprechbuch für Berlin und Umgegend, 1929, S. 19.


42 Heiratsurkunde, Königsberg i. Pr., Nr. 204, 29.5.1880, ancestry.de, Abruf 1.3.2023.


43 Vgl. Reinke, Andreas: Geschichte der Juden in Deutschland 1781-1933 (Geschichte kompakt). Darmstadt 2007, S. 89f.


44 Sammlung Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Hessen-Marburg, evangelische Kirchenbücher, 1661-1957, ancestry.de, Abruf 1.3.2023.


45 Vgl. Berliner Börsen-Zeitung, 21.8.1902, Abend-Ausgabe, S. 14.


46 Vgl. z. B. Salzburger Wacht, 7.3.1914, S. 6; Rhein- und Ruhrzeitung, 29.6.1914, S. 4.


47 Heiratsurkunde, Charlottenburg, Nr. 319, 30.5.1907, ancestry.de, Abruf 1.3.2023.


48 Auskunft aus dem verwandtschaftlichen Umfeld, Februar/März 2022.


49 Sterbeurkunde, Nr. 403, Berlin, 21.4.1913, ancestry.de, Abruf 1.3.2023.


50 Heiratsurkunde, Charlottenburg, Nr. 319, 30.5.1907, ancestry.de, Abruf 1.3.2023.


51 Auskunft aus dem verwandtschaftlichen Umfeld, Februar/März 2022.


52 Amtliches Fernsprechbuch für Berlin und Umgegend, 1929, S. 19; Adressbuch Berlin 1932.


53 Auskunft aus dem verwandtschaftlichen Umfeld, Februar/März 2022. Ob Bertha Rocco mit der Musikerin und Künstlerin Hanni Rocco (1896-1990) verwandt war, konnte bisher nicht ermittelt werden.


54 Guiseppe Pellegrini war 1926 zum Generalkonsul von Berlin ernannt worden, Amtsblatt für den Regierungsbezirk Potsdam, 8.5.1926, Stück 19, S. 112, Nr. 306.


55 Deutsche Allgemeine Zeitung, 2.2.1930, Sonntagmorgen, S. 10.


56 Vgl. Kurliste von Bad Ischl, Nr. 1, 1.6.1932.


57 Grundbuchakte Blattnummern 671, 753, Amtsgericht Miesbach, 18.3.2022.


58 Vgl. Adressbuch der Aufsichtsräte, Bd. 2, 1935.


59 Vgl. z. B. den Eintrag zur Tenovis in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Tenovis, Abruf 2.3.2023.


60 HHStAW 519/3 Nr. 34921-09, Bl. 2460-2461.


61 Vgl. Meinl, Susanne: Stigmatisiert – diskriminiert – ausgeraubt. Das antisemitische Steuer- und Devisenrecht im „Dritten Reich“ und seine Umsetzung. In: Brumlik, Micha; Meinl, Susanne; Renz, Werner (Hg.): Gesetzliches Unrecht. Rassistisches Recht im 20. Jahrhundert (Jahrbuch 2005 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust). Frankfurt/Main; New York 2005, S. 65-94, hier 81.


62 Vgl. Meinl, Susanne; Zwilling, Jutta: Legalisierter Raub. Die Ausplünderung der Juden im Nationalsozialismus durch die Reichsverwaltung in Hessen (Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts 10). Frankfurt/Main; New York 2004, S. 104f.


63 Telefonbücher Frankfurt/Main 1936-1940; Telefonbuch München 1936, ancestry.de, Abruf 2.3.2023.


64 HHStAW 458/a Nr. 1313, Bl. 303.


65 Gemeint ist der Oberregierungsrat und SS-Führer Georg Kiessel (1907-1950), der im Aufsichtsrat von Fuld saß, HHStAW 1236 Nr. 152; HHStAW 458/a Nr. 1313, Bl. 186.


66 HHStAW 458/a Nr. 1313, Bl. 533-534.


67 Zwischen Dezember 1938 und Mai 1939 wurden neun Patente angeführt. Vgl. Ergebnisseite der Datenbank des Patentamtes nach Abfrage „Meta Gadesmann“: https://worldwide.espacenet.com/patent/search?q=meta%20gadesmann, Abruf 2.3.2023.


68 HHStAW_458/a_Nr. 1259_39, Strafbefehl Gadesmann, Bl. 3-6.


69 HHStAW 1236 Nr. 152.


70 HHStAW 1236 Nr. 152.


71 Vgl. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger, 24.6.1939, Nr. 143, abends, S. 1.


72 Arolsen Archives, International Tracing Service (ITS), Bad Arolsen, Nr. 86151599 bis 86151614 - Meta Gadesmann (https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/86151598?s=Gadesmann%20Meta&t=0&p=1, Abruf, 2.5.2022).


73 Vgl. Beck, Herbert: Einige Worte über meine Begegnungen. In: Herbert Beck – Retrospektive. Kunst-Museum Ahlen, 16. Juni-21. Juli 1996. Leipzig 1996, S. 11-13.


74 Beck, Einige Worte, 1996, S. 12.


75 Auskunft aus dem verwandtschaftlichen Umfeld, Februar/März 2022.


76 Vorschlagsbegründung und Dankesschreiben zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse an Meta Gadesmann, 1961, Sign. B 122/38476, S. 286, 296, Bundesarchiv Koblenz, 22.3.2022.


77 Vgl. FAZ, 14.11.1961, S. 17.


78 Vgl. Passauer Neue Presse, 1.2.1962, S. 3.


79 Vgl. Todesanzeigen, FAZ, 15.5.1962, S. 9.


80 Korrespondenz mit dem Gemeindearchiv Rottach-Egern, 22.5.2017 u. 8.2.2022.


81 Korrespondenz mit dem Gemeindearchiv Rottach-Egern, 22.5.2017 u. 8.2.2022.


82 Vgl. Münchener Merkur (Tegernseer Tal), 16.11.2022, S. 6. – Siehe zur Grabstelle auch unter lesbenhistorischen Ausflugstipps.